Luise Hensel

Nachtgebet.

  1. Müde bin ich, geh zur Ruh,
    Schließe beyde Aeuglein zu:
    Vater, laß die Augen dein
    Ueber meinem Bette seyn!

  2. Hab’ ich Unrecht heut gethan,
    Sieh es, lieber Gott, nicht an!
    Deine Gnad’ und Jesu Blut
    Macht ja allen Schaden gut.

  3. Alle, die mir sind verwandt,
    Gott, laß ruhn in deiner Hand.
    Alle Menschen, groß und klein,
    Sollen dir befohlen seyn.

  4. Kranken Herzen sende Ruh,
    Nasse Augen schließe zu;
    Laß den Mond am Himmel stehn,
    Und die stille Welt besehn!

Avondlied.

  1. Ik ga slapen, ik ben moe;
    Ik sluit zacht myn oogjes toe.
    Vader, laet uw oogen rein
    Wakend op myn bedde zyn!

  2. Heb ik heden kwaed gedaen,
    Zie het, lieve God, niet aen;
    O vergeef, vergeef myn kwaed,
    Ik maek op uw goedheid staet.

  3. Open uwe milde hand
    Allen die my zyn verwant.
    Mogen u bevolen zyn
    Alle menschen, groot en klein!

  4. Geef den kranken heil en rust,
    Allen voor het goede lust;
    Dat uwe Englen heel den nacht
    Houden by ons bedsteê wacht!

Bron: Melchior Diepenbrock, Geistlicher Blumenstrauß aus spanischen und deutschen Dichter-Gärten, Sulzbach: J.E. von Seidel 1829, p. 270.
Vertaling: H.B. Waterkeyn, De zangschool, keus van gezangen voor de school en het leven, Thienen: P.-J. Merckx 1848, p. 15.